Low Hanging Fruits

Ist da immer der Wurm drinnen?

Nur um es gleich vorweg klarzustellen: Low hanging fruits (gerne auch „quick wins“ bezeichnet) sind per se nichts Schlechtes! Es ist grundsätzlich durchaus sinnvoll in frühen Projektstadien diese „low hanging fruits“ zu ernten. Allerdings: sie müssen sich am Weg zum Ziel(!!) befinden. Es erleichtert durchaus die notwendige Aufmerksamkeit für ein Projekt zu generieren. So weit, so gut. Aber nun ja, wie soll ich es formulieren? Da gibt es noch eine zweite Seite der Medaille.

Wo ist denn nun das Problem?

Gerne wird im Zuge diverserer Projekte fast ausschließlich nach diesen „low hanging fruits“ gesucht und einem Garten Eden gleich versucht man die Aneinanderreihung dieser Quick Wins über einen längeren Zeitraum hinweg. Schließlich muss alles kurzfristig erfolgreich sein, ansonsten, so scheint es, sind die langfristigen Möglichkeiten ohnehin gleich null. Nur allzu oft stellt sich nicht die Frage, ob dieses Nachhecheln nach kurzfristigen Erfolgen auch langfristig sinnvoll ist. In der Theorie mag diese Orientierung an vielen aufgereihten, kurzfristigen Erfolgen wunderbar funktionieren, doch in der Praxis sollte man sich zumindest 3 Fragen stellen:

  • Ist diese „low hanging fruit“ überhaupt auf meinem Weg?
  • Wieso hängt die Frucht noch da?
  • Was ist denn auf der anderen Seite, wo man nicht hinsehen kann?

Welche Fragen sollte ich mir in der Praxis stellen?

Kann es denn möglicherweise sein, dass das Abernten der Frucht für künftige Entwicklungen nicht förderlich ist? Verliere ich durch die Kurzfristorientierung möglicherweise die langfristigen Ziele aus den Augen? Hat dieser kurzfristige Erfolg in etwa negative Auswirkungen auf meine langfristigen Ziele? Diese und ähnliche Fragen sollte man sich jedenfalls stellen und sollten von der Unternehmensführung jedenfalls gestellt werden. Mit so einer Unterstützung im Rücken würden viele Langfristziele nicht so einfach kurzfristigen Erfolgsmeldungen geopfert. Aber nicht nur das: man würde sich vielleicht seltener fragen: Wieso habe ich meine strategischen Ziele nicht erreicht? Wie, wann und wo begann die Abweichung und was hätten wir anders machen müssen?

Dies soll nicht als Plädoyer gegen kurzfristige Erfolge verstanden werden. Keineswegs ist dies so gemeint. Kurzfristige Erfolge sind für uns alle wichtig, sie motivieren uns zu weiteren Anstrengungen am Weg zu unseren Zielen. Aber bitte: die langfristigen, die strategischen Ziele nie aus den Augen verlieren, denn sie sind dazu gedacht, die Zukunft zu sichern! Außerdem, wer schneidet schon gerne den Ast ab, auf dem er sitzt?

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